Als die Zeit erfüllt war,
sandte Gott seinen Sohn
Liebe Männer unserer
Congregation
liebe Familien unserer
Sodalen!
In einer für uns alle nicht einfachen Zeit
gehen wir dem Fest der
Geburt unseres Herrn
und Erlösers Jesus Christus entgegen.
Wir
feiern die Heilige Nacht in einer offenkundigen
Zeit der Gottesfinsternis. Die christliche Kultur
im Westen bricht zusammen. Für manche sieht es so aus
als könne sich die Kirche nicht mehr von all den
Katastrophen erholen, in die sie geraten ist.
Und die Corona-Pandemie tut noch das ihre hinzu,
dass unsere Kirche und ihr lebendig gegenwärtiger Herr
immer noch mehr aus dem Blick gerät.
In
diesen Wirren der Zeit, in denen nichts mehr, was uns heilig ist,
standzuhalten scheint, wollen wir uns nicht
von Angst verschlingen lassen und so selbst in Gottvergessenheit geraten.
Weil wir glauben, dass auch diese jetzt erlebte Nacht zur Heiligen Nacht
werden kann, in der Jesus von Neuem geboren wird in unseren Herzen, machen
wir uns lieber auf den Weg in einen neuen Morgen. Suchen wir uns - noch viel
mehr als sonst - und suchen wir miteinander im gemeinsamen Gebet unseren
Heiland, Das ist der Weg des Wiederaufbaus.
Weihnachten
feiern heißt: zu den Füßen des kleinen Kindes in der Krippe den Entschluss zu
oder einer neuen Entschiedenheit zu fassen. Die Zeit der Kompromisse im
Glauben und die Zeit der Bequemlichkeit in unserem Kirche-Sein ist vorbei.
Wir brauchen jetzt aber nicht vorrangig eine organisatorisch oder
reformerisch besondere Anstrengung.
Die
Zeit der Gnade hat begonnen! Gnade aber ist ein Geschenk, dem man sich öffnen
muss, für die man sein Herz freimachen muss, um von ihr erfüllt zu werden,
Vielmehr dürfen wir jetzt zielstrebig von neuem lernen Gott zu
suchen und zu finden.
Die
Kirche lebt - weil Christus lebt. Und wir werden in Freude und Dankbarkeit
mit allen, die jetzt ein waches Herz haben einen Stern aufgehen sehen. Wir
werden ihm folgen und in die Einfachheit des Stalles zurückkehren.
Mitten in der Nacht unserer Tage werden wir uns erinnern an die Nacht von
Betlehem und wir werden aus der Kälte der Gottferne in die Wärme seiner
lebendigen Gegenwart heimkehren.
Ich
wünsche ein gesegnetes Weihnachtsfest, das Ihre Herzen berühre, Ihren Glauben
vermehre, Ihre Hoffnung stärke und ihre Liebe zu Gott und seiner Kirche neu
entzünde!
Im
Gebet tief verbunden
Euer
/ Ihr
Msgr.
Thomas Schmid, Zentralpräses
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