Rundbrief unseres Zentralpräses zu
den Herausforderungen der „Corona-Pandemie“


Liebe Obmänner und Sodalen der Marianischen Männer Congregation Regensburg
Oktober 2020

Verbunden mit herzlichen Grüßen wende ich mich heute wieder auf diesem Weg an Euch.

Leider beschäftigen uns die Herausforderungen der „Corona-Pandemie“ noch immer, und das wird auch für eine unbestimmte Zeit so bleiben. Wir hören in diesen Tagen zunehmend von steigenden Zahlen, von der Unvernunft mancher Mitbürger, von „Corona - Warn- Ampeln“, von politisch angeordneten Kon-sequenzen bei Übersteigen gesetzter Grenzwerte … auch das Reden über einen möglichen „Lock down“ oder andere „Interventionsszenarien“ nimmt wieder zu. Das Kaufverhalten der Menschen ändert sich erneut …

Und hinter all dem Reden und Reagieren spüre ich wieder die Angst stärker werden, dass gerade in den Allerheiligen-, Advents- und Weihnachtstagen Zeiten des Alleinseins, des Ausgeschlossen Seins etc. drohen könnten.

Gerade im Blick auf diese Sorgen vor allem älterer und nicht ganz gesunder Menschen möchte ich beruhigen und sagen, dass wir von Seiten der Congregation und auch von Seiten der Diözese schon jetzt alles tun, damit keiner über Maß allein bleibt oder sich vergessen fühlen müsste und schon gar nicht das Gefühl haben muss, dass ihm die Gemeinschaft mit Gott und seiner Mutter verwehrt wäre.

Denkt daran – ich habe es in den zurückliegenden Jahren oft gesagt – dass die MMC vor allem eine Gebetsgemeinschaft ist, in der sich Menschen zusammenfinden, die sich füreinander betend tragen und begleiten wollen. - Bei unserer Aufnahme in die MMC und vertieft bei unserer Lebensweihe haben wir u.a. versprochen unsere täglichen Congre-gationsgebete treu zu verrichten. Wir tun das nicht als reine Pflichterfüllung. Unsere Gebete sind uns unverzichtbare Geschenke der mittragenden und ggf. der mitleidenden Solidarität und brüderlichen Verbundenheit. Wir müssen nicht beten! Wir dürfen beten und uns dadurch beschenken, tragen, ermutigen … Unsere Gebete sind Brücken zu den Mitsodalen und deren Familien und sie sind Schlüssel zu den Seelen. Niemand kann ein Gebet aufhalten. Es geht über Abgründe, durch das aufgepeitschte Meer der Zeit; es geht durch Türen und in die verschlossensten und einsamsten Räume. Das Gebet ist unser DA SEIN für die Menschen, dass nichts und niemand unterbinden kann. Gerade in den Zeiten, die wir seit Monaten erleben, sollten wir uns wieder sehr stark an die Kraft des Gebetes erinnern und sie in vollen Zügen nutzen. Jetzt, im Oktober, wollen wir unseren täglichen Rosenkranz besonders treu beten und dabei die Heilsgeheimnisse unseres Glaubens betrachten. Aus ihnen erwächst uns Freude in Traurigkeit, erstrahlt uns Licht in den Betrübnissen, kommt uns Trost angesichts von Schmerz, Leid und Tod, stärkt die sichere Hoffnung auf ein Leben ohne Ende. Und die Barmherzigkeit Gottes nimmt uns jede Angst, weil sie uns lehrt, dass die Liebe Gottes stärker ist als alle Macht des Bösen und der Sünde.

Gebet ist ein Weg der Erfüllung des Liebesgebotes Gottes: Liebe Gott und deinen Nächsten, wie dich selbst. Selbstverständlich drängt diese im Gebet gestärkte Verbundenheit auch zum Zeugnis und zu Taten christlicher Liebe. So wird der, der sich im Gebet mit Gott und den Menschen verbindet entsprechend handeln, wenn ein Nächster in innerer oder äußerer Not ist, soweit es die eigenen Kräfte und Möglichkeiten zulassen.

Auch unser Bischof ist sehr gut unterrichtet, was in seinem Bistum im Zusammenhang mit dieser Coronazeit an Erfreulichem und auch an Bedauerlichem geschieht. Ich erlebe ihn als sehr sorgsamen Hirten für die Seinen, in jeder Hinsicht.

So hat er unter vielem anderen z.B. einen Brief in die Pfarrgemeinden geschickt, in dem er an den unverzichtbaren Präsenz der Kirche und die Not-Wendigkeit der Seelsorge erinnert. Zusammenfassen möchte ich ihn mit einem Satz, den Bischof Rudolf aus ganzem Herzen und mit tiefster Überzeugung zurzeit oft wiederholt: „Wir lassen nichts ausfallen! Wir lassen uns etwas einfallen!“ Damit will er ermutigen, jede auftauchende Hilflosigkeit oder ängstliche Zurückhaltung dadurch zu überwinden, indem mit Phantasie und Freude alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die uns trotz Sicherheitsbestimmungen unbenommen bleiben.

Auch ist gerade ein eigens dann für die Weihnachtszeit geschaltetes Seelsorgetelefon in Vorbereitung, sodass auch auf diesem Weg größtes Bemühen sichtbar wird, dass keiner allein und in Sorge bleiben muss, der sich nach Beistand sehnt. Ich selbst werde auch einer von denen sein, die sich dafür bereithalten. Gott segne und Maria begleite sein und unser Bemühen!


Herr, Jesus Christus, du hast uns durch Taufe und Firmung berufen, vor den Menschen Zeugnis für dich abzulegen. Segne uns, damit wir als gute Katholische Christen in Wort und Tat unser Christsein leben und uns allzeit zu dir und deiner Kirche bekennen. Gib uns die Gnade, dass wir uns durch Gebet und Werke der Nächstenliebe als deine treuen Weggefährten erweisen und so in Gemeinschaft mit den Schwestern und Brüdern den Weg ins Ewige Leben finden. Amen.

Nun sind im vergangenen Jahr durch die Schutzbestimmungen viele unserer Veranstaltungen ausgefallen, gewohnte Begegnungen beim Hauptfest oder den Bezirkskonventen kamen nicht zustande. Das ist sehr schade und hat auch so manche vor allem organisatorische Fragen aufgeworfen. Um allgemein darauf reagieren zu können, habe ich mich mit den Assistenten bzw. der Leitungsrunde getroffen und die Situation besprochen. Wir haben uns auf folgende Empfehlungen für die Bezirke und für die Ortscongregationen verständigt:

Für den Zentralbereich

(1)  Alle zentralen Termine entfallen bis auf Weiteres. Die Veranstaltungen, die auf ein Gelübde zurückgehen, werden stellvertretend in kleiner Gruppe begangen.

(2)   Die Entscheidung über ein Hauptfest 2021 wird in der 2. Jahreshälfte 2021 getroffen und bekanntgegeben.

(3) Es wird in diesem Jahr keinen zentralen Obmännertag geben, weder im Süden noch im Norden.

(4) Aufgrund der (konsequenterweise) sehr geringen Berichte aus den Bezirken und Ortscongregationen gibt es für das Jahr 2020 kein Jahrbuch im herkömmlichen Sinn. Stattdessen arbeiten wir an einem Heft mit Vorschlägen für Hausgebete, Rosenkranzandachten, Maiandachten, etc. zum privaten Gebrauch und zur Verwendung in der Familie oder in kleinen Zusammenkünften bzw. Gebeten in den Kirchen… Die eingereichten Berichte werden selbstverständlich in einer angemessenen Form beigefügt oder ins Jahrbuch 2021 aufgenommen.
 

Für die Bezirke
   

(1)   Neuaufnahmen und Ehrungen sollen bis auf Widerruf
auf Bezirksebene durchgeführt werden.

(2) Die Monatskonvente (Monatsrosenkranz - bisher in St. Wolfgang, Regensburg)
mögen, soweit möglich und erlaubt auf Bezirksebene abgehalten werden.

(3) Überall dort, wo Neuwahlen anstünden, empfehlen wir die Verschiebung zunächst auf Herbst 2021 und daraus folgend die kommissarische Weiterführung der Ämter.    

 
Für die Ortscongregationen

(1) Örtliche Veranstaltungen (wie z.B. Frauentragen und dgl.) sind gut mit dem Ortspräses abzustimmen. Er kennt auch immer den aktuellen Stand der diözesanen Bestimmungen betreffs der Corona-Pandemie und die örtlichen Vorschriften in den Landkreisen und Kommunen.

(2) Grundsätzlich können die Veranstaltungen auf Ortsebene abgehalten werden, soweit dies nicht den dort geltenden Hygienevorschriften etc. widerspricht. Das ist besonders im Hinblick auf die Konvente zu bedenken! Bei den Einladungen ist ein deutlicher Hinweis auf die Eigenverantwortung im Zusammenhang mit den Schutzvorkehrungen anzubringen!


Liebe Sodalen, liebe Familien!

Ich wünsche Euch eine gesegnete und beschützte Zeit! Allerheiligen und Allerseelen stehen sozusagen vor der Tür. Das erinnert uns einerseits an unsere großen Heiligen Vorfahren und Vorbilder im Glauben. Mit ihnen wollen wir uns im Gebet verbünden und uns von ihnen mit Hoffnung und Freude beschenken lassen. Zum anderen sind wir in diesen Tagen noch mehr als sonst mit unseren Lieben verbunden, die uns zum Herrn vorangegangen sind. Und auch da ist es für uns natürlich weit mehr als nur eine Erinnerung an sie, in denen sie weiterleben! Unser Glaube lehrt uns, dass sie eben nicht nur in der Erinnerung, sondern im Himmel leben und so mit uns in lebendiger Verbundenheit stehen. Das Gebet ist unsere Gesprächs-möglichkeit mit ihnen, bis wir sie einmal wiederfinden und mit ihnen im großen Chor der Herrlichkeit unseren Gott anbeten. Ich verspreche Euch das Gebet für unsere verstorbenen Sodalen und für alle, die um sie trauern.

In brüderlicher Verbundenheit und mit Marianischem Gruß

Euer Zentralpräses

Thomas Schmid

 

Nos cum prole pia, benedicat virgo Maria

Maria, mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!