Verbunden mit herzlichen Grüßen wende
ich mich heute wieder auf diesem Weg an Euch.
Leider beschäftigen uns die
Herausforderungen der „Corona-Pandemie“ noch immer, und das wird auch für eine
unbestimmte Zeit so bleiben. Wir hören in diesen Tagen zunehmend von steigenden
Zahlen, von der Unvernunft mancher Mitbürger, von „Corona - Warn- Ampeln“, von
politisch angeordneten Kon-sequenzen bei Übersteigen gesetzter Grenzwerte …
auch das Reden über einen möglichen „Lock down“ oder andere
„Interventionsszenarien“ nimmt wieder zu. Das Kaufverhalten der Menschen ändert
sich erneut …
Und hinter all dem Reden und Reagieren
spüre ich wieder die Angst stärker werden, dass gerade in den Allerheiligen-,
Advents- und Weihnachtstagen Zeiten des Alleinseins, des Ausgeschlossen Seins
etc. drohen könnten.
Gerade im Blick auf diese Sorgen vor
allem älterer und nicht ganz gesunder Menschen möchte ich beruhigen und sagen,
dass wir von Seiten der Congregation und auch von Seiten der Diözese schon
jetzt alles tun, damit keiner über Maß allein bleibt oder sich vergessen fühlen
müsste und schon gar nicht das Gefühl haben muss, dass ihm die Gemeinschaft mit
Gott und seiner Mutter verwehrt wäre.
Denkt daran – ich habe es
in den zurückliegenden Jahren oft gesagt – dass die MMC vor allem eine
Gebetsgemeinschaft ist, in der sich Menschen zusammenfinden, die sich
füreinander betend tragen und begleiten wollen. - Bei unserer Aufnahme in die
MMC und vertieft bei unserer Lebensweihe haben wir u.a. versprochen unsere
täglichen Congre-gationsgebete treu zu verrichten. Wir tun das nicht als reine
Pflichterfüllung. Unsere Gebete sind uns unverzichtbare Geschenke der
mittragenden und ggf. der mitleidenden Solidarität und brüderlichen
Verbundenheit. Wir müssen nicht beten! Wir dürfen beten und uns dadurch
beschenken, tragen, ermutigen … Unsere Gebete sind Brücken zu den Mitsodalen
und deren Familien und sie sind Schlüssel zu den Seelen. Niemand kann ein Gebet
aufhalten. Es geht über Abgründe, durch das aufgepeitschte Meer der Zeit; es
geht durch Türen und in die verschlossensten und einsamsten Räume. Das Gebet
ist unser DA SEIN für die Menschen, dass nichts und niemand unterbinden kann.
Gerade in den Zeiten, die wir seit Monaten
erleben, sollten wir uns wieder sehr
stark an die Kraft des Gebetes erinnern und sie in vollen Zügen nutzen. Jetzt,
im Oktober, wollen wir unseren täglichen Rosenkranz besonders treu beten und
dabei die Heilsgeheimnisse unseres Glaubens betrachten. Aus ihnen erwächst uns Freude in Traurigkeit,
erstrahlt uns Licht in den Betrübnissen, kommt uns Trost angesichts von
Schmerz, Leid und Tod, stärkt die sichere Hoffnung auf ein Leben ohne Ende. Und
die Barmherzigkeit Gottes nimmt uns jede Angst, weil sie uns lehrt, dass die
Liebe Gottes stärker ist als alle Macht des Bösen und der Sünde.
Gebet ist ein Weg der Erfüllung des
Liebesgebotes Gottes: Liebe Gott und deinen Nächsten, wie dich selbst.
Selbstverständlich drängt diese im Gebet gestärkte Verbundenheit auch zum
Zeugnis und zu Taten christlicher Liebe. So wird der, der sich im Gebet mit
Gott und den Menschen verbindet entsprechend handeln, wenn ein Nächster in
innerer oder äußerer Not ist, soweit es die eigenen Kräfte und Möglichkeiten
zulassen.
Auch unser Bischof ist sehr gut
unterrichtet, was in seinem Bistum im Zusammenhang mit dieser Coronazeit an
Erfreulichem und auch an Bedauerlichem geschieht. Ich erlebe ihn als sehr
sorgsamen Hirten für die Seinen, in jeder Hinsicht.
So hat er unter vielem anderen z.B.
einen Brief in die Pfarrgemeinden geschickt, in dem er an den unverzichtbaren
Präsenz der Kirche und die Not-Wendigkeit
der Seelsorge erinnert. Zusammenfassen möchte ich ihn mit einem Satz, den
Bischof Rudolf aus ganzem Herzen und mit tiefster Überzeugung zurzeit oft
wiederholt: „Wir lassen nichts ausfallen! Wir lassen uns etwas einfallen!“
Damit will er ermutigen, jede auftauchende Hilflosigkeit oder ängstliche
Zurückhaltung dadurch zu überwinden, indem mit Phantasie und Freude alle
Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die uns trotz Sicherheitsbestimmungen
unbenommen bleiben.
Auch ist gerade ein eigens dann für die
Weihnachtszeit geschaltetes Seelsorgetelefon in Vorbereitung, sodass auch auf
diesem Weg größtes Bemühen sichtbar wird, dass keiner allein und in Sorge
bleiben muss, der sich nach Beistand sehnt. Ich selbst werde auch einer von
denen sein, die sich dafür bereithalten. Gott segne und Maria begleite sein und
unser Bemühen!
Herr, Jesus Christus, du hast uns durch Taufe und Firmung
berufen, vor den Menschen Zeugnis für dich abzulegen. Segne uns, damit wir als
gute Katholische Christen in Wort und Tat unser Christsein leben und uns
allzeit zu dir und deiner Kirche bekennen. Gib uns die Gnade, dass wir uns
durch Gebet und Werke der Nächstenliebe als deine treuen Weggefährten erweisen
und so in Gemeinschaft mit den Schwestern und Brüdern den Weg ins Ewige Leben
finden. Amen.Nun sind im vergangenen Jahr durch die
Schutzbestimmungen viele unserer Veranstaltungen ausgefallen, gewohnte
Begegnungen beim Hauptfest oder den Bezirkskonventen kamen nicht zustande. Das
ist sehr schade und hat auch so manche vor allem organisatorische Fragen
aufgeworfen. Um allgemein darauf reagieren zu können, habe ich mich mit den
Assistenten bzw. der Leitungsrunde getroffen und die Situation besprochen. Wir
haben uns auf folgende Empfehlungen für die Bezirke und für die
Ortscongregationen verständigt:
Für den
Zentralbereich
(1) Alle
zentralen Termine entfallen bis auf Weiteres. Die Veranstaltungen, die auf ein
Gelübde zurückgehen, werden stellvertretend in kleiner Gruppe
begangen.
(2) Die
Entscheidung über ein Hauptfest 2021 wird in der 2. Jahreshälfte 2021 getroffen
und bekanntgegeben.
(3)
Es
wird in diesem Jahr keinen zentralen Obmännertag geben,
weder im Süden noch im Norden.
(4)
Aufgrund
der (konsequenterweise) sehr geringen Berichte aus den Bezirken und
Ortscongregationen gibt es für das Jahr 2020 kein Jahrbuch im herkömmlichen
Sinn. Stattdessen arbeiten wir an einem Heft mit Vorschlägen für Hausgebete,
Rosenkranzandachten, Maiandachten, etc. zum privaten Gebrauch und zur
Verwendung in der Familie oder in kleinen Zusammenkünften bzw. Gebeten in den
Kirchen…
Die eingereichten Berichte werden selbstverständlich in einer angemessenen Form
beigefügt oder ins Jahrbuch 2021 aufgenommen.
Für die Bezirke
(1)
Neuaufnahmen
und Ehrungen sollen bis auf Widerruf
auf Bezirksebene durchgeführt werden.
(2)
Die Monatskonvente
(Monatsrosenkranz - bisher in St. Wolfgang, Regensburg)
mögen, soweit möglich
und erlaubt auf Bezirksebene abgehalten werden.
(3)
Überall
dort, wo Neuwahlen anstünden, empfehlen wir die Verschiebung zunächst auf
Herbst 2021 und daraus folgend die kommissarische Weiterführung der Ämter.
Für die Ortscongregationen
(1) Örtliche
Veranstaltungen (wie z.B. Frauentragen und dgl.) sind gut mit dem Ortspräses
abzustimmen. Er kennt auch immer den aktuellen Stand der diözesanen
Bestimmungen betreffs der Corona-Pandemie und die örtlichen Vorschriften in den
Landkreisen und Kommunen.
(2)
Grundsätzlich
können die Veranstaltungen auf Ortsebene abgehalten werden, soweit dies nicht
den dort geltenden Hygienevorschriften etc. widerspricht.
Das ist besonders im Hinblick auf die Konvente zu bedenken!
Bei den Einladungen ist ein deutlicher Hinweis auf die Eigenverantwortung im
Zusammenhang mit den Schutzvorkehrungen anzubringen!
Liebe Sodalen, liebe Familien!
Ich wünsche Euch eine gesegnete und
beschützte Zeit! Allerheiligen und Allerseelen stehen sozusagen vor der
Tür. Das erinnert uns einerseits an
unsere großen Heiligen Vorfahren und Vorbilder im Glauben. Mit ihnen wollen wir
uns im Gebet verbünden und uns von ihnen mit Hoffnung und Freude beschenken
lassen. Zum anderen sind wir in diesen Tagen noch mehr als sonst mit unseren
Lieben verbunden, die uns zum Herrn vorangegangen sind. Und auch da ist es für uns natürlich weit
mehr als nur eine Erinnerung an sie, in denen sie weiterleben! Unser Glaube
lehrt uns, dass sie eben nicht nur in der Erinnerung, sondern im Himmel leben
und so mit uns in lebendiger Verbundenheit stehen. Das Gebet ist unsere
Gesprächs-möglichkeit mit ihnen, bis wir sie einmal wiederfinden und mit ihnen
im großen Chor der Herrlichkeit unseren Gott anbeten. Ich verspreche Euch das
Gebet für unsere verstorbenen Sodalen und für alle, die um sie trauern.
In brüderlicher Verbundenheit und mit
Marianischem Gruß
Euer Zentralpräses
Thomas Schmid
Nos cum prole pia, benedicat virgo Maria
Maria,
mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!