Marienfeste im Jahresverlauf

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Zu den einzelnen Festen gibt es dort kurze Erläuterungen mit Quellenangaben. Sie finden zusätzlich zu den nachstehend genannten Marienfesten noch weitere Tagesfeste mit Marienbezug.

Die folgenden großen Marienfeste sollten in keinem Terminkalender eines Sodalen fehlen:

1. JanuarHochfest der Gottesmutter Maria
1. Sonntag nach WeihnachtenHeilige Familie
2. FebruarDarstellung des Herrn oder Mariä Lichtmeß
11. FebruarUnsere Liebe Frau von Lourdes
19. März Heiliger Josef, Gatte der Jungfrau Maria
25. MärzMariä Verkündigung
3. Samstag nach Pfingsten Herz Mariä
2. JuliMariä Heimsuchung
16. Juli Unsere Liebe Frau vom Berg Karmel
5. AugustMariä Schnee
15. August Mariä Himmelfahrt
8. SeptemberMariä Geburt
12. SeptemberMariä Namen
15. SeptemberMariä Sieben Schmerzen
7. OktoberRosenkranzfest
21. NovemberMariä Opferung oder Unsere Liebe Frau von Jerusalem
8. DezemberMariä Unbefleckte Empfängnis

Als man anfing, sich darüber zu streiten, ob Jesus Gottes Sohn und damit Maria „Mutter Gottes“ genannt werden konnte, entschied das Konzil von Ephesus im Jahr 431: Jesus ist der Menschen und Gottes Sohn, also ist Maria auch Gottesgebärerin zu nennen. Die ersten Festfeiern zu Ehren Mariens gestalteten sich vor dem 5. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest. Später, im 5. Jahrhundert, kam das Fest Mariä Heimgang am 15. August dazu.

Vom 6. Jahrhundert an wurde der 8. September, der Geburtstag Marias, gefeiert: ihre makellose Empfängnis am 8. Dezember und ihre Mutterschaft am 1. Januar. Die anderen Marienfeste tauchten dann später im Mittelalter auf. Im Jahr 1964 gab schließlich Papst Paul VI. Maria den ehrenvollen Titel MUTTER DER KIRCHE.

Entfallene Marienfeste: In neuerer Zeit wurden nicht nur neue marianische Fest und Gedenktage eingeführt, sondern einige auch gestrichen. Hierzu gehört das „Fest der Gottesmutterschaft Mariens“ am 11. Oktober, weil der gleiche Festgegenstand schon mit dem „Hochfest der Gottesmutterschaft Maria“ (1. Januar) berücksichtigt ist. Ferner entfiel das „Fest der seligen Jungfrau Maria von der Erlösung der Gefangenen“ am 24. September. Es war ursprünglich ein Ordensfest der Mercedarier, die sich um die Freilassung der in sarazenischer Gefangenschaft lebenden Christen bemühten. Vom Wegfall des „Schmerzensfreitags“ (vor Palmsonntag) war schon früher die Rede (siehe Gedächtnis der [sieben] Schmerzen Marias). – Aus Maria im Kirchenjahr von Adolf Adam.

Gedanken zum Schluss

Wer an Jesus Christus als den ewigen Sohn Gottes glaubt und sich ihm innerlich verbunden weiß, kann nicht achtlos an seiner Mutter Maria vorübergehen. Beide sind durch das Band der Mutter- und Sohnschaft zutiefst verbunden. Ihrem Jesus schenkt sie ungezählte mütterliche Dienste. Ihn begleitet sie in seinem öffentlichen Leben und bleibt ihn nahe in den Stunden seines Leidens und Sterbens.

Jesus selbst trägt liebende Sorge für seine Mutter mitten in seiner Todesnot: „Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich“.

Die Kirche in Ost und West hat diese Worte von jeher im ausgeweiteten Sinn verstanden: Maria soll den mütterlichen Dienst, den sie Jesus geschenkt hat, auch übertragen auf seinen mystischen Leib, die Kirche, und damit auf jeden von uns. Zugleich sollen mit Johannes alle, die Jesus nachfolgen, Maria als ihre Mutter betrachten und sich ihr liebend und vertrauend zuwenden. Diesen Gedanken greift das Zweite Vatikanische Konzil auf:

„In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für die Brüder ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur seligen Heimat gelangen. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen. Das aber ist so zu verstehen, dass es der Würde und Wirksamkeit Christi, des einzigen Mittlers, nichts abträgt und nichts hinzufügt.“.

Maria selbst prophezeit ihre weltweite, künftige Verehrung in ihrem Magnifikat: „Siehe von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“. Und dies nicht wegen eigener Verdienste, sondern weil der Herr Großes an ihr getan hat, indem er sie aus freier Gnade zur Mutter seines Sohnes erwählt hat. So ist Marienverehrung zutiefst im Evangelium grundgelegt. Deshalb wundert es nicht, dass neben den östlichen Kirchen auch viele reformatorische Christen ihr (wieder) einen angemessenen Platz in ihrem Leben einräumen.

Deshalb wurde mit dem Kalender über die Fest- und Gedenktage mit Maria versucht, die kirchliche Marienverehrung im Rahmen des Kirchenjahres zu beschreiben und ihre Bedeutung und Schönheit aufleuchten zu lassen. Die enge Verwobenheit Marias mit dem Heilswerk ihres Sohnes findet ihren Ausdruck in den zahlreichen Festen und Gedenktagen, die sich im Lauf der Jahrhunderte herausgebildet haben. Sie kreisen um die einzelnen Stationen ihres Lebens. Manche Gedenktage sind aber auch aus einem geschichtlichen Ereignis erwachsen, oder sie sind das Ergebnis einer besonderen Frömmigkeitsform. Alle diese Feste und Gedenktage sind wie Mosaiksteine, die ein Gesamtbild der Gottesmutter erstehen lassen.

Die meisten der Informationen und Meditationen sind der Schrift von Adolf Adam „Maria im Kirchenjahr“, Johannes-Verlag Leutesdorf entnommen.

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