Ein umfangreicher Artikel von Carl B. Prämassing wurde auf der Homepage des Bistums Regensburg veröffentlicht. Nachstehend eine kurze Zusammenfassung.
Nach jahrelanger Wanderschaft wegen Sanierung wieder zurück in der Congregationskirche
Das Hauptfest Süd 2024 konnten die Sodalen der Marianischen Männer-Congregation Regensburg „Mariä Verkündigung“ (MMC) wieder in der ihnen seit 1810 zugesprochenen Congregationskirche St. Blasius in Regensburg Süd feiern. Dank der Gastfreundschaft in St. Wolfgang und St. Bonifaz wurden die Hauptfeste in den letzten 6 Jahren trotz der Sanierung der Dominikanerkirche stets abgehalten. Um so mehr freuten sich die Sodalen mit ihrem Hauptfest die erste liturgische Feier in der sanierten Kirche durchführen zu können. Mit einem Triuduum – drei Heiligen Messen seit Donnerstagabend in der Albertus-Magnus-Kapelle der Dominikanerkirche – hatten sich die Sodalen geistlich auf das Hauptfest vorbereitet. Viel Arbeit und Mühen hatte es gekostet, das Gotteshaus und das ausgelagerte Inventar der MMC für den festlichen Tag herzurichten.
An diesem großen Festtag zelebrierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer das Pontifikalamt in Konzelebration mit dem Zentralpräses der MMC Regensburg Monsignore BGR Thomas Schmid und Pater Paulus-Maria Tauz CFR, der langjährige Präfekt Karlheinz Renner assistierte als Diakon. Die musikalische Gestaltung übernahm die Trachtenkapelle Ramspau. Als Ehrengast war MdB Peter Aumer anwesend, der auch Sodale der MMC Regensburg ist. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und trotz zusätzlicher Bestuhlung mussten noch eine der Messbesucher sehen. Die über 100 Bannerabordnungen gaben mit ihren blau-weißen Fahnen der Feier einen zusätzlichen Akzent.
Bei seiner Predigt ging Bischof Rudolf am Sonntag des Guten Hirten auf dieses Motiv ein. Es habe zwar seinen Ursprung im Orient, aber es ist den Menschen in Bayern und der Oberpfalz durchaus noch vertraut. Der Hirte, der seine Schafe im Einzelnen kennt, sich um sie sorgt und weiß, was für sie gut ist. In Jesus Christus hat sich dann die Sehnsucht nach dem guten Hirten, wie es der Beter im Psalm 23 formuliert, erfüllt, „in ihm ist die Hirtensorge Gottes Fleisch geworden“. Dann findet sogar noch ein Rollentausch statt, denn aus dem guten Hirten wird das Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, das sein Leben hingibt für die Seinen. In der gesamten Kirchengeschichte hat Gott immer wieder Menschen berufen und ihnen Anteil an seinem Hirtendienst gegeben. Darum lädt der Sonntag des Guten Hirten förmlich dazu ein, um Berufungen zu beten, damit Menschen im Auftrage Gottes, Hirten der Herde sind. Doch wir alle, so Bischof Rudolf weiter, sind als getaufte Christen dazu berufen, am Hirtenamt Christi teilzuhaben, sei es als Eltern oder in den vielfältigen Aufgaben des Ehrenamtes, in Jugendgruppen, Vereinen und Verbänden, die den Glauben lebendig zu den Menschen bringen und vorleben. Auch auf allen Ebenen der Politik, von der Kommune bis zum Bundestag gelte es, nicht nur gegen rechte wie linke Extreme zu demonstrieren, sondern das Engagement für die Gesellschaft mit christlichen Inhalten zu füllen. Der Heiligenkalender gedenkt an diesem Sonntag zweier Heiliger, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen dem Benediktinerabt Anselm († 21. April 1109 in Canterbury), später Erzbischof von Canterbury, den man auch den „Vater der Scholastik“ nannte, der den Glauben mit allen Kräften der Vernunft zu verstehen und zu durchdringen suchte. Er wurde Hirte seines Klosters, später seiner Diözese und durch seine theologischen Schriften der ganzen Welt. Zum anderen ist der 21. April der Gedenktag des Heiligen Bruder Konrad († 21. April 1894 in Altötting), der Laienbruder des Kapuzinerordens, der rund 40 Jahre Dienst an der Pforte des Klosters tat. Seine Heiligsprechung 1934 war in bewegten Zeiten ein starkes Bekenntnis zum Glauben und zum christlichen Menschenbild contra arischen Herrenmenschentums. Diese beiden Berufungen machen wieder einmal deutlich, Wege der Nachfolge Jesu Christi gibt es so viele, wie es Menschen gibt, so der Diözesanbischof.
Nach der Predigt des Bischofs wurden acht neue Mitglieder, Sodalen genannt (übersetzt: Gefährte, Freund, Kamerad), in die MMC aufgenommen. Zentralpräses Msgr. Thomas Schmid und Präfekt Peter Krikorka überreichten die zuvor gesegnete Medaille, die an einem weiß-blauen Band an der Brust getragen wird. Abschließend beglückwünschte Bischof Rudolf die Neumitglieder. Die vier jüngsten Kandidaten hatten auch beim großen Einzug die Madonnenstatue der Kongregation getragen, was für sie eine Ehrensache war. Wegen des Regenwetters musste die geplante Eucharistische Prozession durch die anliegenden Straßen kurzerhand in die Dominikanerkirche verlegt werden. Mit einer Andacht und dem Eucharistischem Segen durch Bischof Rudolf endete das Hauptfest.
H.E.
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